SAMBASSADEUR – MIGRATION

Text: | Ressort: Musik | 28. Juli 2008

So betreten sie die dunkelblauen Wege, und sie wandern entlang der dunkelblauen Wege, und die Nacht ist der Tag und der Tag ist die Nacht, und sie summen sich so wunderbar in den Schlaf, dass sich selbst auf einen Dornenstrauch das Haupt behaglich bettet, als wär das Gestrüpp ein Daunenkissen, mit edlem, schwarzem Bezug, auf dem man zwar jeden Fleck sieht (aber egal), und wenn die Autos vorbeirasen, dann klingt das, als streiche ein Bogen über die Saiten eines dickbäuchigen Cellos. Sambassadeur umarmen ihre elendigsten Gemütsverfassungen, selbst die argste Unbill, hüllen sie in Songwriting wie Cotton Candy aus Naturzucker. Die Kühle der Nacht hält sich diese schwedischen (Ex-)Stundentenband damit nicht völlig fern, die Melancholie von Joy Division und Velvet Underground, von Vitesse und Belle & Sebastian weht epochenschrumpfend in diesen vermeintlich höchst selbst und eigenwillig aufgezogenen Soundverschlag, aber schaden will es diesem zweiten Album von Sambassadeur auf keinen Fall, dass sie feststellen, dass sie nicht alleine sind, auf ihren dunkelblauen Wegen.

(Labrador/Broken Silence)

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