Demians – Building An Empire
Text: Herr Lose | Ressort: Musik | 6. August 2008Nicolas Chapel saß vornehmlich nachts über Monate hinweg in seiner Wohnung, irgendwo in Frankreich und schrieb Noten, Akkorde und Textzeilen auf Papier, drehte an Reglern, wechselte die Instrumente wie DJs den Plattenteller und schuf sein Opus Magnum. Homerun. Hole in one. Dunkin – gleich beim ersten Wurf. Sein Debüt ist zwingend und macht ehrfürchtig angesichts der Tatsache, dass es ganz seins ist. Jeder Ton ist selbst erschaffen. Acht Tracks lang auf der Suche nach der perfekten Symmetrie hat er sie am Ende gefunden. Dabei hat er ausgiebig seine Helden in sich aufgenommen. Porcupine Tree, deren Mastermind Steven Wilson es ihm mit Eimern voll Lob zurückzahlte. Sigur Ròs, deren Breitwand er sich entlieh und in epochaler Größe erstrahlen lässt. Natürlich die Helden aus dem Jahrzehnt der Blüte des progressiven Rocks, Musik, mit der aufgewachsen ist. Dies alles macht ihn aus, inspirierte ihn und förderte schließlich dieses einstündige Werk zutage. Alles Weitere ist hinfällig. Dass wir Großes von ihm erwarten dürfen – klar. Spannend dürfte die Live-Umsetzung werden, für die er sich dann doch mit einer sorgfältig ausgewählten Reihe Musiker umgibt, um seinen Schatz auf der Bühne zu rekonstruieren. Vom Plattenteller wäre es ja dann auch langweilig.
(InsideOut/SPV)