Ladyhawk – Shots
Text: Nimrod | Ressort: Musik | 8. August 2008<!– @page { size: 21cm 29.7cm; margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } –>
Bereits anlässlich des selbstbetitelten Debüts der Kanadier Ladyhawk mussten wir dem von uns sehr geschätzten Label Jagjaguwar nachsagen, mit dieser Band sein bereits bestehendes Repertoire etwas zu selbstgefällig an den offensichtlichen Schnittstellen zu verkitten. Bei einem Label, das zuletzt mit Okkervil River und Black Mountain ganz groß reüssierte, das mit Spokane, Nad Navillus, Julie Doiron und Richard Youngs, ja vor allem Richard Youngs, unsere Ahnung von amerikanischem Folk mit wahrhaft neuen Sensibilitäten ausgetupft hat, aber ist auch solches Schmollen relativ. Wenn Ladyhawk auf „Shots“, ihrem zweiten Album, Neil Young reminiszieren, dann erwischen sie den alten Helden, der so viele Künstler auf diesem Label maßgeblich inspiriert hat, in seinen dunkelsten, verzweifeltesten Stunden, in seinen künstlerisch überragendsten Momenten: nach jedem Schlag auf die knarzend vibrierenden Saiten warten sie auf das Echo, sich vergewissernd, dass die undurchschaubare Dunkelheit durchaus endlich ist. Und auch wenn Ladyhawk an Okkervil River erinnern, macht dies Songs wie den unverschämt großen Opener „I Don’t Always Know What You Are Saying“ noch lange, lange nicht entbehrlich. „Shots“ stützt das Niveau dieses formidablen Einstiegs über die gesamte Laufzeit, und bricht nicht für einen Augenblick in Langeweile weg. Über Jagjaguwar zu jammern ist und bleibt auch mit Ladyhawk ein Jammern auf einem gemeinhin unerreichbar hohem Niveau.
(Jagjaguwar/Cargo)
Nimrod