DJ Rupture & Andy Moor – Patches

Text: | Ressort: Musik | 26. Juli 2009

Da haben sich zwei gefunden. Die Rede ist natürlich von Jace Clayton aka DJ Rupture, der sich über die Jahre als herausragender Turntablist einen Namen machen konnte und Andy Moor, den die meisten als Gitarrist der Dog Faced Hermans oder The Ex kennen dürften. Auf dieser Platte treffen zwei Welten aufeinander, die man zwar getrennt voneinander zur Genüge kennt, doch im Zusammenwirken ungewohnt Spannendes zutage fördert. Es überrascht nicht, dass die Tracks oft sehr direkt in die Magengegend zielen. Sind doch beide Musiker nicht dafür bekannt, die subtilsten Wege zu gehen, was Effekt in der Musik angeht. Das hat natürlich auch den Vorteil, dass man sich hier zu keiner Zeit über selbstverliebte Klangesoterik ärgern muss. Alle 16 Tracks fangen sehr unterschiedliche Stimmungen und Atmosphären ein und bleiben nicht nur aufgrund der improvisierten Struktur stets ungemein dynamisch und vielschichtig. Das ist bei freien Improvisationen bekanntlich nicht immer der Fall, da hier einiges sehr leicht nach hinten los gehen kann. Vor allem wenn Ideenarmut herrscht, doch das stellt für das Duo überhaupt kein Problem dar. Vielmehr kann man beobachten, wie zwei Menschen einander zuhören und aufeinander reagieren und dabei immer wieder erstaunlich kraftvolle und ungewöhnliche Songs hervorzaubern. Die schroff noisigen Gitarrensounds werden dabei von den für DJ Rupture vergleichsweise geradlinigen Beats sehr gut aufgefangen. Diese Platte dürfte sowohl Freunde rauer Post-Punk Klänge als auch Elektronikfrickler überraschen und begeistern.

(Unsuitable Records / Rough Trade)

Matthias Rauch

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