Wildbirds & Peacedrums – The Snake
Text: Klaus | Ressort: Allgemein, Musik | 21. Oktober 2009Schon das Debüt “Heartcore” ließ, ob der ungewöhnlichen Klänge und des expressiven Gesangs, den geneigten Rezipienten atemlos und beindruckt erstarren. Dann war da noch die Geschichte vom Treff der Beiden an der Osloer Musikakademie und der gemeinsamen Flucht aus der Trutzburg der Lehre der „freien“ Improvisation. Ungestüm wollten sie einen neuen, anderen, eigenen Weg gehen.
Nun also der Nachfolger, passend „The Snake“ betitelt, denn er windet sich, bäumt sich auf, schnellt aus der Deckung hervor und verhält sich unberechenbar. Zu Beginn beschwört Mariam Wallentin schamanengleich die Geister (oder die Hörer?). Erst beim zweiten Song setzt Andreas Werlin am Schlagzeug ein und das nächste Stück könnte man fast schon einen Popsong nennen, aber eben nur fast. Danach driftet es ab: ein merkwürdiges Mantra, das sich in bitter sehnendes Flehen hineinsteigert, dann militärisches Stampfen, ein grob behauener Klotz und …zischsch… ist die Schlange hinter dem nächsten Stein verschwunden. Oder war es die gejagte Beute, die den Haken schlug?
Sehr eigen, anders, bemerkenswert, unkonventionell und ergreifend, wobei letzters gerade live noch eine Steigerung erfährt.
(Haldern Pop Recordings/Cargo Records)