Bob Blank – The Blank Generation – Blank Tapes NYC 1971 – 1985

Text: | Ressort: Musik | 13. April 2010

Schön, dass Disco in all seinen historifizierten Darreichungsformen seit jeher und gerade wieder überdimensional ein Tanzmusikthema war und ist. Ob over- bzw. undergroundige Klassiker, Italo oder Space Disco – all diese repetitiven Produktionswogen lassen uns niemals vollends los. Zu viele Überhänge zu heutiger Floor-Generierung sind immer wieder zu konstatieren, als dass wir diesen Pumpern den Rücken zukehren könnten und wöllten. Einer, der schon in der ersten Hälfte der 70er in New York ganze Wagenladungen an wetterfestem Disco-Bounce unter die kontemporäre Bodyjacker-Szene wirbelte war Bob Blank, der in seinem Blank Tape Studio die Themenuhr neu stellende Releases ohne Ende hervorzauberte. Ob in Kooperation mit dem ZE-Verband oder aus eigener Warte heraus entstand hier eine Vielzahl von Schwergewichten der interkontinentalen, diesbezüglichen Entwicklung. Strut fädelt diese nun auf einer sinnigen Compilation auf. Da gibt es bspw. das First Issue, Milton Hamiltons „Crystalized“, ebenso zu bestauen wie wohltemperierte Sun Ra-Klänge, Lydia Lunchs „A Cruise To The Moon“ oder Arthur Russells Dinosaur L-Sideproject. Wir lernen nebenher Obeliske wie James Blood Ulmer oder Gladys Knight von ihrer körnig, upliftenden Seite kennen und der Blank Classic schlechthin, nämlich Fonda Raes „Over Like A Fat Rat“ darf natürlich auch nicht fehlen. Dieser Sampler schreit danach, in Bars und Cafés gespielt zu werden, ohne jemals mit purer Gefälligkeit zu dienen. Das ist, wie ich finde, eine Menge wert.

(Strut)

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