Efterklang – Magic Chair
Text: Klaus | Ressort: Musik | 27. April 2010Mmmmh – schwierig. zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust. Da wär jenes, das Efterklang per se gut finden möchte angedenk wundervoller Konzerte und Tonträger. Wo gerade der vorangegangene Zweitling „Parades“ (2007) mit schier überquellendem Ideenreichtum, Spielfreude und nicht zuletzt auch Verspieltheit, ein Füllhorn des naiven Irrsinns und einher gehender Genialität war. Doch nun: Die Zeiten scheinen vorbei. Schwermütig und melancholisch startet das Album. Immer noch vertrakt arrangiert, aber ohne den geballten Entäußerungsdrang. Introvertiert, zurückgenommen erscheint das Ganze. Nun könnte man auch sagen, der Blick auf das Wesentliche wird freigeräumt, Tand und Ballast abgewofen. Auch richtig und trotz aller Einwände ist „Magic Chair“ für sich betrachtet immer noch extrem gut. Nur hätt ich doch gern die fröhlichen Kindsköpfe in ihren Pluderhosen wieder. Na vielleicht beim nächstes Mal. Andererseits war auch schon das Debüt „Tripper“ (2004) ein eher bedächtiges kammerorchestrales Meisterwerk. Haben wir es also mit einem Rückgriff zu tun? Mein Tipp: selbst hören!
Nebenbei sei noch erwähnt, dass die Dänen sich mittlerweile auch vom Traditionlabel 4AD vertreten lassen, und dass Gareth Jones, der schon für Nick Cave, Depeche Mode und Taxedomoon arbeitete, für die finale Abmischung verantwortlich war.
(4AD/Beggars Group/Indigo)