Wintersleep – New Inheritors

Text: | Ressort: Musik | 22. Juni 2010

Warum eigentlich Winterschlaf? Dazu sind die Typen und die Songs eigentlich zu ausgeschlafen. Wahrscheinlich gerade darum… Oder vielleicht weil es manchmal recht verträumt daher kommt? Wenn man andererseits „New Inheritors“ bei Rock einsortiert liegt man so falsch sicher auch nicht. Klar: Folk und Americana im Rücken, aber auch das weite Land, Highways und das Lichtermeer der großen Stadt vor Augen. Vielleicht sind es aber auch die ersten klaren Gedanken nach langem erholsamen Schlaf, welche die Feder des Dichters und Komponisten führten. Wer weiß? Und wen kümmert? Noch nie gehört? Kann bei unserem flächendeckenden Formatradio zwar passieren, doch zBsp. als Besucher des Haldern Pop Festivals im letzten Jahr konnte man sich schon von den Qualitäten des Vorgängeralbums „Welcome To The Night Sky“ überzeugen.
Nun also der Zweitling nach großer Anerkennung im heimischen Kanada, inklusive Juno Award als bester Newcomer. Nach über 200 Konzerten rund um den Globus perfekt eingespielt rocken sie ordentlich die Hütte. Eher Wilco als Calexico und in den besonders fulminaten Momenten, etwa bei „Black Camera“ satt wie The National (ohne deren Stock im Arsch wollte ich eigentlich schreiben, aber deren aktuelle Album hat mich eines besseren belehrt). Auch das veredelnde Abmischen der Aufnahmen aus Montreal im Glasgow bei Tony Doogan tat zum dichten Sound sein Übriges. Der Mann kann schließlich auf Meriten mit Teenage Fanclub, Mogwai, Malcolm Middleton, Dirty Pretty Things und den Delgados verweisen. Trocken, gerade aus – aus tiefstem Herzen.

(One Four Seven Records/Soulfood)

www.wintersleep.com

Wintersleep: Preservation from Foglight Films on Vimeo.

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