Sleepy Sun – Fever

Text: | Ressort: Musik | 1. Juli 2010

Huch! Was ist denn hier passiert? fragt sich zu Beginn des Albums Jeder, der die schwer experimentelle Psychedelia des Vorgängeralbums „Embrace“ im letzten jahr zu schätzen wußte. Stattdessen trommelt es weltoffen und lebensbejahende Chöre sind zu vernehmen. Doch keine Angst: ab Titel Zwei fallen Sleepy Sun zurück in bekannte Schemata. Nur nicht mehr so arg finster halt und gelegentlich bricht das dunkle mantra auf und gewährt ein paar bongos und zart gezupften Saiten Raum. Insgesamt abwechslungsreicher also und der Gesang geht nicht immer im Dauerinferno der Rückkopplungen unter. Im Gegenteil: Rachel Williams und Bret Constantino erden mit ihrem Gesang die partiell in spacige Gefilde abdriftende Untermalung. Die Genregrenzen weisen zwar die Richtung, doch das kalifornische Sextett streift nicht nur den Straßenrand, sondern nutzt auch ausgiebig Nebenstrecken und Schleichpfade. Großes Kino und mit Sicherheit dürfte ihr Auftritt einer der Höhepunkte beim diesjährigen Haldern Pop Festival werden, den man nicht verpassen sollte.

(ATP Recordings/Indigo)

www.sleepysun.net

Sleepy Sun – Open Eyes from ATP Recordings on Vimeo.

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