Sutcliffe – Mom,Where Are the Seahorses?

Text: | Ressort: Musik | 28. Juni 2011

Es passiert immer wieder beim Bearbeiten solch kleiner, kuscheliger Gitarrenpop-Beiträge (hier aus dem Fränkischen), dass man sich als Rezensent, ob der liebenswerten Willensstärke seitens Kleinstband und –label nicht allzu widerborstig gibt. Da schwingt dann allzu oft ein brandendes Band der Sympathie mit, wenn sich junge Musiker zu für ihre Sinne beseelten Songs in meist formschönster Verpackung selbst überreden. Dies alles trifft natürlich auch irgendwie und eventuell auf Sutcliffe zu und doch muss man hier den rezeptorischen Erhabenheitsstift gar nicht aus dem Revers zaubern. Die lustvolle Melange aus Americana-Pulpkrimi, Noisepop-Shoegaze der 90ies-Baureihe und Remix-Zerpflückung (u.a. mit Bearbeitungen von Wrongkong und The Great Bertholinis) auf dem mittlerweile zweiten Album der Band versprüht keinerlei Erwartungsangstschweiß oder Überaktionsfremdscham. Hier sitzt alles auf dem genau richtigen Hocker und dessen Sitzpolster vergibt warmen Charme, unenervierende Frickellust und das Händchen für den Atmo-tellenden Songentwurf, der dich an die Pranke nimmt und dir sagt, dass alles auch noch viel schlimmer sein könnte mit dem, was wir landläufig Leben nennen.

(Beste! Unterhaltung/Broken Silence)

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