Haldern: Start Vorverkauf 2013 & Rückblick 2012
Text: Klaus | Ressort: Musik, Veranstaltungen | 27. August 2012Kaum hat der vorgezogene Vorverkauf der Karten für das Festival im nächsten Jahr am Montag, dem 1. 10. 2012 um 0.00 Uhr begonnen, sind schon alle Tickets der ersten beiden Verkaufsphasen ausverkauft. Wenn also Weihnachten die Tickets zum 30. Haldern Pop Festival vom 8.-10.8. 2013 unterm Tannebaum liegen oder im Strumpf stecken sollen muss man sich sputen.
Phase 1:
1.000 Stück zum Frühbucherpreis von 80,00 € zzgl. VVK-Gebühr und Versand
(nur Onlineverkauf)
Phase 2:
1.000 Stück für 85,00 € zzgl. VVK-Gebühr und Versand (nur Onlineverkauf)
Phase 3:
Alle weiteren Karten sind zum Normalpreis von 90,00 € zzgl. VVK-Gebühr und
Versand erhältlich.
Pro Person können maximal 5 Karten bestellt werden.
Alle Infos zum Verkaufsstart findet ihr hier: www.haldern-pop.de
Rückblick Haldern Pop Festival 2012:
Bla bla bla… das kleine süße Festival. Ich habs langsam satt und irgendwie hat die Platte schon seit Jahren einen Sprung. Immer das Selbe: schön, toll, familiär, Rhabarber, Rhabarber…. Was wollt Ihr hören? Eigentlich sollte das ein Geheimtipp sein, damit nicht jeder hinrammelt und die Karten schon im Dezember des Vorjahres ausverkauft sind. Das Wetter war auch toll und selbst die arg gebeutelte Altbierfraktion hat die neue Abstinenz überlebt. Es war ein Fest! Wie immer.
Stimmungsvoll eröffnet wurde das Festival diesmal wieder in der örtlichen Kirche St. Georg.
Den Auftakt macht der Belgier Daan mit düster getragenen Songs.
Richtig krachen ließen es Iceage aus Dänemark als Erste im ehrwürdigen Spiegelzelt. So brachial ging in den drei Tagen sonst niemand zu Werke.
Der Überraschungact waren erfreulicher Weise Kraftklub aus Karl-Marx-Stadt, die unpeinlichste Band des Jahres. Mitsingpotential bei jedem Song, so darf es gerne weitergehen.
Die erste musikalische Entdeckung ließ auch nicht lange auf sich warten: Willis Earl Beal holt den Blues mittels DIY-Soundcollage und Screaming Jay Hawkins im Herzen wieder auf die Agenda.
Emmanuel & The Fear pendeln verspult zwischen Folk und Psychedelia.
Jamie N Commons verknüpft Songwriter, Blues und Rock
The War On Drugs boten ausufernd dronend Psychedelisches. Der Rundflug ganz ohne Drogen.
Vom Koch, Tagelöhner, etc., James Brown Imitator fand Charles Bradley seine ware Bestimmung: den Funk in die Welt zu tragen. Heute hier am Niederrhein, inkl. Umarmung zum Abschied für jeden.
Zum Ausklang des Donnerstages: Apparat Band um Sascha Rink: Düster und vielleicht etwas kopflastig, dennoch zwingend groovend.
Zur Erröffnung des Festivalgeländes und der Hauptbühne spielte das Duo Wye Oak aus Baltimore.
Platz eingenommen, jetzt kanns krachen.
Other Lives: Folkrock vom Feinsten
Steve Smyth beherrscht nicht nur nur die sehr leisen Töne, sondern ging auch in die Vollen und bewies wieder mal, dass Gitarre und Schlagzeug alles sind was zum Rocken nötig ist.
White Rabbits: Angenehm kurzweiliger Gitarrenpop.
Noch so ein Tipp der saison: Zulu Winter scheuten nicht die Nähe zum Publikum. Zackig, frisch, im Auge behalten!
Dan Mangan: 2011 noch im Zelt, spielte sich souverän in die Herzen, derer, die noch zu überzeugen waren. Für nicht wenige zählte „Oh Fortune“ zu den Platten des letzten Jahres.
Mit ein paar Seifenblasen brachten sich die Mädels schon mal in Stimmung.
Getragen und überaus bewegend rissen Daughter dann die Hörer in ihren Bann.
Nils Frevert zeigte, dass man auch innige Worte in unserer Sprache finden kann, ohne sich anzubiedern und ohne das Niveau zu tunneln, wie es die meisten der „neuen“ deutschen Liedermacher tun.
Ben Howard ging bisher an mir vorbei, an seinem Auftritt gab es nichts zu kritteln.
Was aber so doll dran sein soll, dass man sich den Namen ins Dekolelté malt, weiß wohl nur die junge Dame.
Vor ein paar Jahren 2007 noch mit Tunng an selber Stelle, nun mit Diagrams die Rückkehr. Verträumt, versponnen, liebevoller Pop neben der Spur.
Two Door Cinema Club: Zackig, schmissig, da konnte man auch mal Rumpf und Stelzen schwingen.
Wendy McNeil entführte in die fantastische Welt ihres Konzeptalbums voll eigenartiger Charaktäre und finsterer Geschichten.
Jaga Jazzist verstörten manche, doch jenen, die wußten was sie sich hier erwartet, glänzten die Äuglein. Nonkonformistische Klänge, unvorhersehbare Wendungen, neue Gestade.
Oberhofer, nein nicht aus Thüringen, sondern Brooklyn, N.Y.. Auch so eine Band der Stunde, die man hier endlich mal sehen konnte mit einem mitreißendem Album voller Ohrwürmer im Gepäck. „Time Capsules II“ gehört definitv unter den Top 100 des Jahres.
Nebel über der Weide.
Vogelzug
Muuh
The British Expeditionary Force eröffneten der letzten Tag und vertraten das Erased Tapes Label, für das es 2011 im Zelt ein kleines Special mit drei Acts an einem Abend gab. Prädikat: wertvoll, alles hörenswert, einfach mal probieren!
Fyve Dangerfield, auch ein gern gesehener Stammgast, zuletzt solo, diesmal wieder mit den Trottellummen, war eigentlich als akustik angekündigt, dann aber wie gewohnt elektrisch auf die Bühne gewatschelt. Liebenswert größenwahnsinner Pop.
Bowerbirds, zu deutsch: Laubenvögel kommen eigentlich in Australien und Neuguinea vor und gehören zu den Paradiesvögeln. Auf der Bühne jedoch das Trio aus Raleigh, North Carolina, mit zauberhaften Folk. Auch ihr diesjähriges Werk „The Clearing“ steht bei vielen schon in der engeren Wahl zu den Topplatten 2012.
Lokalmatador Sänger- und Songschreiber Honig beim Heimspiel mit englischen Texten.
Team Me aus Norwegen hauchten der Stimmung zauberhaft, quirllig und spielfreudig wieder etwas Lebensfreude ein.
Nigel Wright, grad mal 18, eilt der Ruf des Frühvollendeten voraus. Vergleiche mit Elliott Smith und Nick Drake inklusive. „Millfoil“ sein Album von 2010! kam im April im überarbeiteter Form bei Butterfly Collectors, den Bürogenossen von Haldern Pop, heraus.
Nach der stürmend drängenden Jugend zeigten die Altmeister von Grant Lee Buffalo wo die Harke hängt.
Der Mann für die leisen Töne: Damien Jurado
Tune Yards, die Frau für die schrilleren Töne spaltete die Zuschauer, für die einen zu verquer, für die anderen eine willkommene Abwechslung im weinerlichen Fanellfeld.
In froher Erwartung.
Megafaun, die Ex-Band von Bon Iver.
Skinny Lister beim Spontigig auf dem Gelände, nachdem die Pop Bar für soviel ausufernde Fröhlichkeit wohl deutlich zu klein war.
Patrick Watson, nach 2009, wieder auf der großen Bühne.
Boy & Bear, leise und umso eindrunglicher.
The Maccabees: ja ja auch schon 2x dagewesen, auch diesmal gut. Langsam mausern sie sich.
Alcoholic Faith Mission: Sympathischer Indiepop aus Dänemark.
Greg Dulli, auch schon in der letzten Zeit mit den Twilight Singers und den Gutter Twins vor Ort, begeisterte diesmal mit den wiedervereinigten Afghan Whigs. Tight und schmissig rockten die Herren die Hauptbühne, kein Rost, kein Sand im Getriebe.
Arthur Beatrice, nicht einfach greifbar, auch eine Entdeckung.
Wilco: gewohnt grandios, einen besseren Headliner zum Ausklang kann es wohl kaum geben. Na okay, The National waren 2010 auch nicht zu toppen, genau wie The Soundtrack Of Our Lives 2009, die eigentlich jeder diesmal vermisst hat, da sie auf Abschiedstour sind und beim Haldern Pop Label beheimatet. Nicht wenige hofften, dass es da noch eine Überraschung geben könnte. Naja Maximo und The Polyphonic Spree waren auch nicht zu verachten…
Im Zelt bewiesen dann Alt-J warum sie als Band der nächsten Stunde momentan gehyped werden.
Draussen: Andrang, zu Recht, doch leider kam nicht Jeder rein.
Und Schwupps, war es wieder mal vorbei. So viele gute Bands, so viele Eindrücke, die man nie mehr missen möchte, so viele, die sich mit Sicherheit die Karte fürs nächste Jahr, in dem das dreissigste Jubiläum ansteht, für dass es sicher mehr als eine Überraschung geben wird, schon zum Start des Vorverkaufs im November sichern werden. Wir wissen warum…
Ausführlich auch hier bei flickr.
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