Fink & The Royal Concertgebouw Orchestra – Live In Concert

Text: | Ressort: Musik | 18. November 2013

Nun ist das schon allein mit Livealben so eine Sache. Was unterscheidet das Konzert in der Stadt A vom Auftritt in B? Dylanologen und Pearl-Jam-Komplettisten gilt mein aufrichtiges Beileid. Hier tritt nun also Fin Greenall mit dem großen niederländischen Orchester in Amsterdam auf. Wobei wir wieder bei noch so einer Sache sind, bei der Obacht und Grusel angesagt sind: Rock meets Classic. Doch halt, hier haben wir es ja mit einem waidwunden Singer-/Songwriter zu tun und dunkel erinnere ich mich an ein fantastisches Divine Comedy Konzert in Haldern mit dem örtlichen Sinfonieorchester erinnern. Ach ja, lang her und in folkigen Grenzbereichen ist klassisches Instrumentarium durchaus vertraut. Wenn der Fink nun singt stört das klassisch geschulte Ensemble selten, ja es erhöht das Raumvolumen und an einigen Stellen die Fulminanz und sicher war es für das Trio ein besonderes Gefühl mit diesem Klangkörper im Rücken. Um die Begleitung wirklich in die Songs zu lassen hätte man dem Chef die Gitarre wegnehmen müssen. Die beiden Fremdkompositionen scheifen in andere Sphären ab und haben auch strukturell nichts mit den doch eher schlichten Liedern gemein. Muckertum auf extrem hohem Niveau mit dem Anspruch „mal was Anderes“ zu machen ohne sich in den Dienst der Sache zu stellen. An den bedächtigen Oden gibt es nichts zu meckern, doch es hätte zumeist nicht des Orchesters bedurft. Hier ein paar Streicher, da mal ein Horn, da hätte ein Kammerorchester oder ein Quartett durchaus gereicht. Das übergroße Pathos schießt hier weit übers Ziel hinaus: Fink – nicht Rufus Wainwright.

(Ninja Tune/Rough Trade)

www.finkworld.org

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