Future Islands meets BulBul
Text: Jensor | Ressort: Allgemein, Musik | 27. Januar 2014Na, dieses Wort verbreiten wir doch gerne: Zwei Formationen, die man mit absoluten Fug und Recht einsortieren kann in der wunderbaren Rubrik „Beste Bands dieser Welt“, schicken sich an, neue Platten zu veröffentlichen. Da hätten zum einen die wirklich herzergreifend schönen Future Islands, die am 24./25. März ihre vierte Fulltime-Platte „Singles“ zu veröffentlichen. Darauf darf man sich unbedingt freuen, zumindest wenn man dem ersten Höreindruck via „Seasons (Waiting For You)“ trauen darf – verdammt, ist das ein Hit. Ein Hit! Ein Hit! Ein Hit! Scheint so, als bewege man sich gezielt weiter voran auf dem Weg zur Eingängigkeit, ohne dabei auch nur einen Deut an überschwänglicher Emotionseuphorie und handfester Kantigkeit zu verlieren. Respekt! Inzwischen ist die Band auch auf dem stilsicheren Label des guten Geschmacks gelandet – richtig, 4AD – und ich wünsche jeden Erfolg, den ich mir nur gerade vorstellen kann. Auf Tour kommen sie auch, zum Beispiel am 19. Mai ins Conne Island nach Leipzig. Einen dringlicheren Pflichttermin kann ich mir gerade nicht vorstellen. PS: Kristian Harting und Ed Schrader’s Music Beat werden Samuel T. Herring, Gerrit Welmers und William Cashion begleiten – das klingt definitiv nach ein wunderbaren Abend.
Word 2: „Hirn fein hacken“ heißt die neue Platte von BulBul, an deren Existenz ich darletzt gar nicht mehr zu hoffen wagte. Doch wie fein, es gibt sie wirklich und ich habe sie gar schon gehört. Sie wird uns alle miteinand ab 28. März via Exile On Mainstream das Herzerl erwärmen (und auch da wird doch wohl hoffentlich eine Tour geben!). Und wie es das tun wird – die Herren um Herrn Englmayr haben ihren Fokus aus irrwitzigen Humor oder humoresken Irrwitz ein wenig neu justiert, eher so in richtig eines fast schon reduzierten, enorm bassgetriebenen und um keinen verseltsamenden Effekt aus der Welt von Pop und (Noise-) Rock verlegenen Batzen Musik. Der Beinahe-Neun-Minuten-Schinken „Kanzla“ wagt gar den Instrumental-Brückenschlag zu Rotor & Co., während das folgende „Fisole“ alles wieder an seinen gewohnten Platz des humoresken Irrsinns rückt. Ja, ganz genau so mögen wir dies. Zehn Stücke ist „Hirn fein hacken“ stark, darunter funkelnde Perlen wie „I hea scho lang nix mea“ oder „Quicksand“. Oder „Gurdy“. Und so weiter und so fort.
Fotos: T. Saccenti (Future Islands)/D. Murobi (BulBul)