Dum Dum Girls – Too True

Text: | Ressort: Musik | 13. März 2014

Die Entstehungsgeschichte des neuen Oevres reicht zurück in den Sommer 2012, als sich Kristin Welchez aka Dee Dee Penny ,Frontfrau und Hauptfigur der Band, während einer Tourpause zum Vorgänger „End Of Daze“ erstmals in der Wahlheimat New York in Klausur begab, um erste Songskizzen zu Papier zu bringen. Irgendwie hielt sich bei ihr der Eindruck, dass der Titel der letzten Platte einen Zeiten- bzw. Paradigmenwechsel nicht nur beschwor, sondern dass etwas in der Art für sie auch anstand. Zurück von der Konzertreise ging es nochmals ins Exil, diesmal ins Chateau Marmont in Hollywood, wo letztlich zwei weitere Stücke entstanden. Im November sollten wieder zurück an der Westküste, mit dem eingespielten Team Richard Gottehrer (Produzent von Blondie, The Go-Go’s, Dr. Feelgood, Richard Hell) und Sune Rose Wagner (The Raveonettes), die Aufnahmen beginnen. Doch am Boden zerstört musste Dee Dee akzeptieren, dass ihre Stimme eine Auszeit brauchte. So hatte sie einige Zeit um wieder und wieder an den Liedern zu feilen und Rainer Maria Rilke, Anais Nin, Arthur Rimbaud, Paul Verlaine, Charles Baudelaire, Sylvia Plath zu lesen, sie Patti Smith und Lou Reed zu widmen oder sich dem Manifest des Verlangens der Surrealisten zu widmen.
Eine vordergründige Revolution kann man zwar nicht konstatieren, der Schlüsselsound bleibt erhalten, düster umwölkte Sechzigerharmonien, flirrende Gitarren, stoisches Schlagwerk und gern etwas Hall auf Allem. Trotz etwas abgeregeltem Vorwärtsdrang finden sich auch diesmal wieder ein paar ausgezeichnete Songperlen mit Ohrwurmcharakter und obendrein lohnt auch der etwas genauere Blick auf die sehr introspektiven Texte.

(Sub Pop/Cargo Records)

www.wearedumdumgirls.com

-->

Die Kommentarfunktion ist abgeschaltet.