Feels – Post Earth

Text: | Ressort: Musik | 14. März 2019

„Post Earth“ ist das zweite Album des Quartetts aus Los Angeles. das selbstbetitelte Debüt erschien 2016 und wurde unter den helfenden Händen von Ty Segall in nur zwei Tagen eingespielt. Man hatte die Songs schon drauf und Alles war schon am Publikum erprobt worden. Einen Tag aufnehmen, einen Tag abmischen. Das wars.
beim zweiten Anlauf ließ man sich nun wesentlich mehr Zeit. Sechs Tage Einspielen, zwei Tage mischen. Diesmal unter den Produzentenhänden von Tim Green (Mitglied von Nation Of Ulysses, Produzent bzw. Techniker bei Bikini Kill, Sleater Kinney, Joanna Newsom und Jawbreaker). Bei Blick auf die Produzenten kann man sich den Sound eigentlich schon ausmalen: D.I.Y., Alternative, Mitte Neunziger, unangepasst, eigen. Und so klingt es dann auch. Von mir aus gern auch ein bisschen Retro. Laut/Leise. Einschmeichelnd und kratzbürstig. Thematisch eher fragestellend als antwortgebend. Darauf angesprochen geben sie zu Protokoll, dass es nicht vorgesehen war eine politisch aufgeladene Platte zu machen, aber wie es in der Welt nun mal läuft macht es unmöglich sich nicht damit auseinanderzusetzen.
Die Mitglieder der Band spielten vorher schon in anderen Formationen wie Swahili Blonde, The Like oder Dante vs. Zombies. Man wollte dann etwas eigenes und Raw Geronimo wurde aus der Taufe gehoben. Zwischenzeitlich hatte man sechs Mitglieder, dann schrumpfte die Mannschaft auf drei ein. Shannon Lay (Gitarre, Gesang), Michael Perry (Schlagzeug) und Hauptsängerin und Gitarristin Laena Geronimo. Letztere bettelte ihre alte Freundin Amy Allen zu guter Letzt den Bass zu übernehmen. Die war zunächst skeptisch, da eigentlich in der Band Indian Giver eher im Doom-Metal verwurzelt. Aber das Versprechen auf eine Menge Spass half dann doch bei der Überzeugungsarbeit. Da es sich auch musikalisch in eine neue Richtung entwickelte und sich wie eine Band anfühlte statt nach einer Chefin mit Musikern wollten die Vier dies auch mit einem neuen Namen unterstreichen. Da sich die Songs und Band nun richtig anfühlten blieb es bei „Feels“.
Zur Sozialisation noch zwei drei Fakten zur Frontfrau Laena Geronimo. Die Tochter von Devo-Drummer Alan Myers lernt im Kindeslalter zunächst Violine, weil sie mehr Struktur und die Regelmäßigkeit in ihren Tagesablauf suchte und ein zweites Erweckungserlebnis war das Angebot an ihre Grundschule zwischendurch entweder eine halbe Stunde frei zu haben oder im Orchester zu spielen. Sie entschied sich wenig überraschend für die Musik und es hat wohl Spass gemacht.

(Wichita/PIAS/Rough Trade)

www.feelstheband.com

Tour:

MAR 15 FRI , HAFEN 2. OFFENBACH AM MAIN
MAR 16 SAT, HÜHNERMANHATTAN KULTUR E.V., HALLE (SAALE)
MAR 17 SUN, WEST GERMANY, BERLIN

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