Michael Kiwanuka – Small Changes
Text: Redaktion | Ressort: Musik | 24. Dezember 2024Es sind die kleine Veränderungen, die Michael Kiwanukas viertes Album so wertvoll machen. Klar, das ist immer noch unverkennbar Kiwanuka, aber der Sound ist reduzierter, zurückhaltender, nicht so groß inszeniert. Seine Stimme wird nicht überlagert, sein Charakter nicht überwältigt vom eigenen Sound. Fünf Jahre Zeit hat sich der Londoner für den Nachfolger zum Mercury-Prize gekrönten »Kiwanuka« gelassen. Er musste seine eigene Stimme wiederfinden, sagt der 37-Jährige, die Motivation und Inspiration, Musik zu machen. Das Ergebnis wirkt fast beiläufig, darin aber brillant. Die Melodien saugen sich fest in der Erinnerung, die Stimme makellos, der Sound sehr groovebetont. Für den richtigen Klang haben wieder Danger Mouse und Inflo als Produzenten gesorgt, mit denen Kiwanuka seit „Love & Hate“ zusammenarbeitet. Wobei diesmal die Waage eher in Richtung Inflo tendiert, bei dessen Projekt Sault Kiwanuka mitwirkt. Weniger Streicherarrangements, mehr akustische Instrumentierung tun dem Sound gut. Vor allem, wenn die von Legenden wie Bassist Pino Palladino gespielt werden, der mit vielen Größen, darunter Beyoncé und Adele, zusammenarbeitete. Seine Basslauf bestimmt nicht zuletzt den besten Song des Albums „Rest of me“, der an Seal erinnert, in seiner besten Phase. Kein Wunder, teilen er und Kiwanuka doch die Liebe für den Northern Soul der Sechziger.
(Polydor)