Glen Anthony Henry – Relax & Love
Text: Donis | Ressort: Musik | 30. Juli 2008Dank Mark Ronson und seiner Drug-Queen Amy Winehouse darf Soul aller Einzugsbereiche wieder weltweit den Chart-Tag machen. Und schon stehen mit Duffy etc. die nächsten Cocktailkleid-Croonerinnen Schlange. Dieser Vintage-Bums wird sich wohl noch eine Weile halten. Anfangs ging ich diesen Weg ja auch noch gern mit, Ronsons Smith’s-Bearbeitung kürte ich gar zu meinem persönlichen Hit 2007 (neben Rihannas „Umbrella“, versteht sich). Mittlerweile geht mir dieses Sound-Setting allerdings mächtig auf den Zeiger und eigentlich würde ich gern Miss Duffy um Mercy anflehen. Doch mit Glen Anthony Henry behandeln wir ja noch einen ganz anderen Fall. Den absolut spaßfreien nämlich. Hier geht es wieder einmal darum, dass „alle Instrumente, Verstärker, Mikrofone, Vorverstärker und Prozessoren original aus den 60ern und 70ern stammen“. Joy Denalane im „Keys“-Interview, ick hör dir trapsen. Solcherart Redundanz-Lifestyle hätten die Detroiter Produzenten von einst mit einem schmerzhaften Arschtritt durch die Studiotür gefegt. Wenn es die britischen Hammer-Filmstudios noch gäbe, könnten die ja Mr. Henry eine formschöne Zeitmaschine zimmern, womit er dann umfassende „Wurzelbehandlung“ betreiben könnte und wir wären solchen Streber-Soul, wie hier gereicht, endlich los.
(Unique)
Nun gut, jeder hat das Recht auf eine eigenen in jedem Fall natürlich subjektive Meinung. Ich fühle mich in der des Kritikers nicht widergespielt und genieße mit Wohlgefallen den Groove, den Relax & Love versprüht und fühle mich gerne in die Soul-Welt der 60er und 70er Jahre zurück.
Darüber hinaus finde ich, dass der Kritiker sich hier mit einigen Aussagen selbst disqualifiziert.
Allein schon Rihanna in einem Atemzug mit Soul zu nennen, ist Unkenntnis genug.
der kollege hat aber mindestens zweimal luft geholt, bevor der name rihanna fiel. aber sicher, jeder hat das von dir eingeraeumte recht (ich wiederum fand „umbrella“ den uebelsten nervbolzen ’07).