Audrey – The Fierce And The Longing
Text: Jana | Ressort: Musik | 5. August 2008Audrey ist eine Nymphe, deren Gesang da beginnt, wo der Verstand aufhört, und „The Fierce And The Longing“ ein elfköpfiges sinnemordendes Monster, das sich seiner alles vereinnahmenden Magie mehr als bewusst ist und alle Trümpfe ausspielt. Es ist nicht nur die Tatsache, dass wirklich jeder Ton auf dieser Platte sitzt, die sie so beängstigend und imposant macht, und auch nicht, dass es gerade erst der zweite Anlauf der Mädchen, nach dem schon mehr als beachtlichen Debüt „Visible Forms“, ist; all das nimmt man aufgrund der subtilen Wucht, mit der „The Fierce And The Longing“ einschlägt, schon fast als selbstverständlich hin. Man will nicht wissen, wie sie in ihrer schwedischen Holzhütte saßen und überlegt haben, wie sie es schaffen, den melancholischen, aber niedlichen Gestus von „Visible Forms“ in eine düsterere, schwerere Stimmung zu verwandeln, wie sie überlegt haben, Streicher und Bläser zu integrieren, ohne dass es aufgesetzt wirkt, und wie sie überhaupt wieder auf diese wunderbaren Texte gekommen sind. Ist wirklich auch egal – Hauptsache, das Resultat bleibt. Und das wird es.
(Tender Vision)