Johanna Zeul – Johanna Zeul

Text: | Ressort: Musik | 30. August 2008

Ich weiß nicht. Einerseits verurteilen wir natürlich den Stillstand, die leiernde Gedächtnisschleife, andererseits: muss man denn wirklich solche völlig absonderlichen Dinge anstellen wie diese Frau Zeul, um dann wie ein feuchter Furz dem Eindruck zu entfleuchen, dass man doch nur eine recht gewöhnliche Schnepfe ist? Würde man ihr nachsagen, Johanna Zeul mache sich nackig für ihre Kunst, ach Himmel, welch ein Allgemeinplatz wär das nur. Die Zeul will solch abgetragene Mäntel nicht. Sie ist schließlich eine auf der Pop-Akademie Studierte. Und deshalb hat sie sich wohl tatsächlich den Wanst aufgeschnitten, und sie scheucht aus dieser Bauchfotze jetzt lustige Noten in Mädchenfarben. Den Schmerz, den sie dazu kreischt, den nimmt man ihr schon ab – es ist ja aber dennoch nur eine Inszenierung, die vor allem die Frage provoziert: worüber möchte uns diese dummdreiste Selbstverstümmlerin denn hinwegtäuschen? Dass das Loch ihn ihrem Bauch eigentlich immer nur einen idealen Ton produziert – „Humpe, Humpe, Humpe“? Ach, wie gesagt: ich weiß es nicht.
(Gold und Tier)

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