Jazzanova – Of All The Things
Text: Herr Lose | Ressort: Musik | 2. März 2009
Die musikalische Sozialisation des Berliner Kollektivs wird uns auf ihren unzähligen Mixtapes ja regelmäßig vor Ohren geführt. Immer wieder durchstöbern sie die Plattenkoffer und fördern eine respektable Perlenkette Soul aus seinen Tiefen. Im Mix verschmolz das meist zu einem homogenen Hörvergnügen – das Mischen ist schließlich die Profession der sechs DJs. Wirklich Originäres gab es bislang aber nur selten von ihnen zu hören. Rund 5 Jahre nach dem ersten eigenen Werk, das noch klar dem Bandnamen verpflichtet war, wenden sich Jazzanova auf Album Nummer 2 nun vom Jazz ab, ganz hin zum Soul und veröffentlichen erstmals nicht auf dem eigenen Label Sonar, sondern beim Traditionshaus Verve. Dank der entwickelten Fingerfertigkeit als Produzenten, klingt das Ergebnis authentisch, so als läge Motown in Berlin-Mitte. Etwas wirklich Neues haben die Herren allerdings nicht hinzu zu fügen und so bleibt neben einem brauchbaren Genrewerk ein etwas schaler Nachgeschmack. Schade, haben sich Jazzanova damit doch um die Gelegenheit gebracht, ihr Werk in die Riege der zitierten Klassiker auf Verve einzureihen. (Verve/Universal)