Marmaduke Duke – Duke Pandemonium

Text: | Ressort: Musik | 21. Juli 2009


Hehe, das lasse ich mir gefallen. Funky Dancefloor von Leuten, die nicht wirklich wissen, wie funky Dancefloor eigentlich genau funktioniert. Zur Erklärung: Marmaduke Duke sind Simon Neil von Biffy Clyro und JP Reid von Sucioperro. Die haben sich rund um diese Figur des Marmaduke Duke eine bunte Geschichte mit allerlei Ikonographie ausgedacht, die man gerne woanders nachlesen kann – wirklich von Belang ist sie eigentlich nicht. Zumindest nicht für dieses vorzüglich unterhaltende Stück Musik namens „Duke Pandemonium“: Hier geht es eher um die Gleichzeitigkeit von, ähem, realer Unbedarftheit und breitbrüstigen Selbstbewusstsein, mit dem dieses Duo versucht, allerlei funktionable Stomper zu schmieden, bei denen man sich dann eben auch wechselseitig verwirrt und angeregt fühlt. Und immer wieder schwingt bei mir das Erstaunen mit, wie sich dann doch alles irgendwie ineinander fügt, einen wenn auch seltsamen Sinn ergibt; dieses überkandidelte € 4Everybody Dance“ beispielsweise, das wie ein vollkommen verdrehtes Dance-Punk-Abziehbild daher kommt. Oder „Music Show“, das ohne den Hauch von Referenzen jede Menge Background heuchelt. Oder „Pandemonium“, bei dem ein funky House-Anthem mit Alternative Nation-Attitude imitiert wird. Vielleicht kommt „Duke Pandemonium“ für mich auch einfach nur zur richtigen Zeit – gewissermaßen als Sollbruchstelle zu einer Floor-Pop-Welle, die sich zumindest in meiner Wahrnehmung mit Leuten wie The Juan Maclean, den Filthy Dukes oder Röyksopp zu einer schon beinahe beängstigenden Perfektion aufgeschwungen hat. Dies hier ist der gar nicht einmal uncharmante Gegenentwurf der Party, den ich mir nur zu gerne einmal gebe. Ob dies nun allerdings im Sinne der beiden Erfinder ist, nun, dies wage ich denn doch mal zu bezweifeln – aber ernst nehmen, sorry, dies ist bei Marmaduke Duke für mich einfach nicht drin.
(14th Floor/Rough Trade)

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