Krikor & The Dead Hillbillies – Land Of Truth

Text: | Ressort: Musik | 25. August 2009

Tot? Genau! Denn schon die ersten Takte offenbaren, dass hier keinerlei Hobo- / Americanaromantik gegeben wird. Wahrscheinlich ist die gemeinsam mit den schon erwähnten Hillbillies gestorben und beerdigt worden. Schon eher, denn man glaubt seinen Ohren kaum zu trauen: oldschooliger Triphop kommt zu Gehör und nach einer Weile meint man das interessanteste Album dieser Ausrichtung seit Rubys „Short Staffed at the Gene Pool“ im Player liegen zu haben. Ordentlich fieses Electrogebarze, wie beim Hammerhit „God Will Break It All“, den ich ins Feld führen würde, bei der leidigen Diskussion, wie das neue Depeche Mode Album eigentlich hätte klingen müssen: fies, kalt und trotzdem groovy. Wenn das also kein Tanzflächenfüller ist, weiß ich auch nicht. Mark E. Smith Gegreine vor stoisch stampfendem Synthiekulisse. Danke dafür. Als nächstes in der Reihenfolge eine ätherisch schwebende Kontemplation. Wow…! Mehrstimmige Mantras, D.I.Y Electrogarage – schwer zu fassen dieses Chamäleon. Krikor der wahre Rumtreiber, ohne Heimat, vogelfrei, überall schon mal gewesen. Seit 1998 aktiv, Weggefährten zahlreich… Chicago House, Minimal Techno, Shoegazer, Blues, romantische Antifolkhelden der Sechziger und Siebziger. Auf der Flucht. Doch im Fieberwahn sind Grund und Ziel aus dem Fokus geraten. Luft holen und weiter. Die Sicht wechselt von klar und durch ein Brennglas extrem fokussiert zum Blick in ein Kaleidoskop, das sich im Takt der Beats bewegt, dreht, einbricht und wieder aufbaut. Ein Trip ein fiebriger… (Tigersushi/Discograph/Alive)

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