Breakestra – Dusk ‚til Dawn
Text: Donis | Ressort: Musik | 16. September 2009Man muss kein Twitter-Follower sein, um zu wissen, dass Westcoast heute anders geht, als zu den Zeiten, da sich die Welt noch um die Gegensätzlichkeiten zwischen East und West kümmerte. Breakestra-Vorbeter Miles Tackett suhlt sich heuer segensreich in den Break-Niederungen zwischen JB-fame und Ohio Players und wäre jederzeit gern gesehener Gast auf den gerade überall in der Nachbarschaft aus dem Boden schießenden Retro-Soul-Schaffen. Dabei ist hier natürlich alles Standing-seits 110 %-ig abgeklopft, ob nun Stones Throw- bzw. Ubiquity-Bruderschaft oder Jurassic 5-Guesting. Drunter lizensiert Strut sowieso nichts und niemanden. Auf „Dusk `Til Dawn“ geht mir aber die Historienexkursion stellenweise etwas zu massiv auf den Kilometerzähler. Für mich hört nämlich die Eloge auf zu atmen, wenn sich die Akteure einzig darauf zu beschränken scheinen, mit antiquarischem Fleiß gewesene Hörsentimentalitäten neunachzubereiten. Auf dem hier gewiesenen Level geht es selbstverständlich niemals in peinliche Kellergewölbe der Joy Denalane-Cognacbohnen-Vertrocknetheit und doch hätte ich Tackett einen flüchtig-schüchternen Blick ins loopunterfütterte Heute mitnichten übel genommen. Die Puristen der Zunft, da meine ich sicherlich nicht nur Gilles Peterson, werden aber per Breakestra übermütige Purzelbäume produzieren. Ich gönne euch dies wirklich von ganzem Herzen.
(Strut/!K7)