Sarah Bettens – Never Say Goodbye
Text: Donis | Ressort: Musik | 21. September 2009Wenn der große Pophimmel-Rummel sich in Altersbewölkung verwirft, gehen die Protagonisten sehr gern in ihr eigens gefertigtes Mini-U-Boot, um mitnichten Donald Pleasences Innenleben kennenzulernen, sondern, Vorsicht Platitüde!, das ureigene Sich zu ergründen. In den meisten Fällen gereichen hierzu edle Pianobegleitungen und der eine oder andere Saitenanschlag, vielleicht noch eine kurzweilige Swing-Schmonzetterei hinzugesellt und fertig ist der gereifte Festtagsbraten. Man kann dafür wahlweise navigatorisch einwandfreie Neukompositionen anfertigen oder schon gewesene Manifeste auf ihr zerbrechliches Song-Fundament abklopfen. Solch ein Spätwerk kann man dann auch ohne Umschweife mit „Never Say Goodbye“ titulieren. Denn eben darum geht es ja: Um dieses Nichtloslassenwollen, dieses sich so an das öffentliche Äußern gewöhnt haben. Sarah Bettens, ehemals female K’s Choice-Erfolgsgarantin, liefert den Mittelweg des von mir Vorangestellten. Neben dreierlei Neugeburten covert sie eigene Solostücke, Bonnie Raitt und Julie London und handelt dabei vorzüglich mit Live-Versionen, welche es wiederum auch nur auf ihren Konzerten zu erwerben gilt. Häh? So geht hier alles seinen altersweisen, geordneten Weg. Einzig bei der Neuentschlackung des wutgeladenen „Come Over Here“ legte ich für einen kurzen Moment meine Selbstverständlichkeitsmiene ab.
Soso…
Nun denn, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten – und wenn der Vorschreiber bei dem gestern erlebten Konzert in der Kulturkirche in Köln nur einmal seine „Selbstverständlichkeitsmiene“ abgelegt hätte, hätte ich ihn leider nur mit tiefem Bedauern ansehen können.
Ich ernenne mich wahrlich nicht zum Musikexperten und vermag nicht zu beurteilen, ob z.B das Gitarrenspiel von Sarah Bettens oder das Spiel ihres Piano- und Second Voice-Begleiters als hochwertig zu bezeichnen ist – auch wenn ich zumindest Sarah’s Gesang und ihren Begleiter so empfunden habe.
Aber zählt das?
Nicht für mich!
Für mich zählt es, wenn ein Musiker es schafft, seine Zuhörer in seinen Bann zu ziehen, sie zu verzaubern, mitzunehmen, kurzum ihnen mit seiner Musik, seinem Vortrag eine schöne Zeit zu schenken.
Das mag bei dem einen oder anderen ins Triviale/Banale abrutschen – ICH habe gestern einen phantastischen Musik-Abend erlebt und – ja, ich bin dankbar dafür.
Ich lehne mich aus dem Fenster und sage:
Wer dieses Konzert gestern in diesem herrlichen Rahmen in der Kulturkirche als durchschnittlichen Kommerz bezeichnet, den schaue ich tatsächlich nur fassungslos an und frage ihn, ob er schlecht drauf gewesen sei oder emotional verarmt.
ich glaube nicht – nein – ich bin mir sogar sicher, dass kollege donis gestern nicht in köln war. weder bei frau bettens, noch überhaupt. also komm mal wieder rein aus dem fensterrahmen, bevor du dir noch was antust….
wenn sich über geschmack nicht streiten liesse, gäbe es keine schlechten köche
– die suppe ist versalzen.
– nein, ist sie gar nicht.
– ist sie wohl.
– schlürf … ach quatsch.
– die suppe ist salzig. und sie sind ein alkoholiker.
– ich bin kein alkoholiker. das verbitte ich …
– sie müssen doch schmecken, dass die supper zu salzig ist.
– ich bin kein alkoholiker. was erlauben sie sich.
– die suppe ist versalzen.
– unverschämtheit. eine unverschämtheit ist das.
– es ist doch ihre suppe, die salzig ist. ich sollte die ja auslöffeln.
– die suppe ist nicht salzig!
– ist sie doch.
– nein ist sie nicht. sie haben keine ahnung.
– und sie haben keinen geschmack.
– blödsinn.
– … weil sie alkoholiker sind.
– jetzt hau ich ihnen aber gleich eine …
– na los. na los. schlimmer als die suppe kann es ja nicht werden.
– ach … ich lass mich doch nicht auf ihr niveau herab.
– also stimmen sie mir jetzt zu, das die suppe versalzen ist?
– natürlich nicht.
– alkoholiker.
– arsch.
– alki.
– arsch.
– alki.
– arsch.
– alki.
– arschloch.
– na mal sehen, wer das länger durchhält: alki.
– arsch.
– alki.
– arsch.
– versalzene suppe …
– arsch.
– ich bleibe dabei. alki.
– arsch.
– alki.