Cougar – Patriot

Text: | Ressort: Musik | 24. September 2009

Es muss nicht unbedingt immer der Fall sein, dass instrumentale Fingerpickerei in nerdverhangenem Shoegaze-Schüchternaugenaufschlag eingetütet zu sein hat. Auch auf diesem Planeten darf man durchaus kraftdurchflutet der Gefahr frontal ins Antlitz blicken. So geschieht das bei Cougar aus Madison/Wisconsin. Die scheuen sich vor keiner Kraftsuppenverflüssigung. Da wird 4AD-Sakralität schnellstens von Fugazi-fettiger Breitseite in die Abstellkammer gedrängt und man macht schon gar nicht vor wohlig-schwülstiger Saiten-Waveness Halt, welche Killing Joke innerhalb ihrer dunkelsten Alpträume nur ansatzweise verdeutlichten. Klar, dass da Maximo Park-Paul Smith in mehrstimmige Jubelchöre wandelt, obwohl Cougar ja nun an Billy Bragg-Minimalismus nicht auch noch gedacht haben. Logischer erscheint da schon, dass man vor zwei Jahren u.a. mit U.N.K.L.E. auf Tour war. Eben diese mystifizierte Düsterklumpenhaftigkeit pulsiert auch bei Cougar aus jeder feilgebotenen Pore. Electronica-Teppichweberei wird hier tatsächlich sehr sparsam zur Patinaverschweißung angewendet, auf welcher sich dann End-80er-/Anfang-90er-Indie-Pop-Drainagen den Tag schön machen. Eben dieses dabei angewendete Zirkulieren zwischen gezupftem Schöngeist und Hackbrett-Verzahnung reicht eben viel weiter als die landläufige Laut/Leise-Ewigspirale der Noisepop-Schmollecke. Wer fragt denn da bitteschön noch nach Vocals? (Counter Records)

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