Susanna And The Magical Orchestra – 3
Text: Klaus | Ressort: Musik | 13. Oktober 2009Zwar ist in der Welt von Susanna Karolina Wallumrød die Sonne immer noch nicht aufgegangen, doch scheinen die düstersten Winkel des tiefen Tales durchschritten und gelegentlich blinzelt sie frech herein. Schwermütig und melancholisch geht es also immer noch zu, doch schleicht sich bei „Palpatine’s Dream“ an Position Vier gar so etwas wie eine leicht beschwingt groovende Melodie ein. Oøøps! Auch wird nicht nur zum in Moll gehaltenen Klavier geschwelgt. Elektronische Splitter bilden einen kleinen Schwarm, der die stoische Basstrommel gelegentlich umschwirrt. Oder mit den Worten des Theoretikers: Instrumentierung, Struktur und Arrangements werden vielschichtiger, verglichen mit den karg gehaltenen Vorgängern. Auch finden sich dieses Mal nur zwei Coverversionen und somit kehrt das Duo zu den eigenen Schreiberqualitäten des Erstlings („List Of Lights And Bouys“ 2004) zurück, nachdem nachdem auf dem Zweitwerk „Melody Mountain“ 2006 ausschließlich Neuinterpretationen teils sehr bekannter Songs und Künstler zu hören waren. Um den kleinen Diskografieschlenker noch zu vervollständigen sei noch erwähnt, es von Susanna auch noch zwei Soloalben gibt und ihr Orchesterpartner Morten Qvenild unter anderem auch bei In The Country aktiv ist, wo sie wiederum auch hie und da ein bisschen trällert. Die Aufnahmen zu „3“ fanden quasi im erweiterten Familienkreis statt, Gatte Helge Sten (Supersilent, Deathprod, Motorpsycho) produzierte, Bruder Frederik Wallumrød sang ebenso wie Labelkollegin Mariam Wallentin (Wildbirds & Peacedrums, Fire!) und Madrugada-Schlagzeuger Erland Dahlen trommelte. Sicherlich ist das neue Album nicht unbedingt etwas für den flüchtigen Popzirkus, dafür aber ein süchtig machendes Werk für die Ewigkeit, dass in Musestunden gern mal aus dem Plattenregal geholt werden kann: zeitlos, bezaubernd, mysteriös und geheimnisvoll strahlend. (Rune Grammofon/Cargo Records)