Jono El Grande – Neo Dada
Text: Klaus | Ressort: Musik | 8. November 2009Zum Einstieg ein Tusch, schwere Gitarren, dann Falsettgesang und um dem noch eins draufzusetzen ein ebensolcher Chor. Das nächste Stück eröffnet sanft mit Violinen > Metalgetöse > Opernchor > Kuhglocken… Ja, willkommen in der merkwürdigen Welt von Jono El Grande. Mit Zappa im Geist und einer diabolischen Freude an Zerstörung und Schockeffekten geht es auf eine Achterbahnfahrt mit wirren Schwüngen, Klimperpiano, diversen Loopings und dadaistischen Gesangsmeldungen. Irgendwie scheint hier die Band aus Chalmun’s Cantina (auch als Mos Eisley Cantina aus Star Wars IV bekannt) zu musizieren.
Das So absurd das zu hörende in der Beschreibung klingen mag ist es, trotz der vielen Haken die es schlägt, hörbar und spielt mit viel Spaß mit den antrainierten Hörgewohnheiten des Publikums. programmatisch betitelte „Neo Dada“ ist bereits das dritte Album des instrumentalen Autodidakten Jon Andreas Håtun. Spielte er das Debüt „Utopian Dances“ 1999 noch aleine ein, war bei „Fevergreens“ 2003 schon ein kleines neunköpfiges Orchester nötig. Nun 2009 werden nicht weniger als ein Dutzend Kollaborateure explizit bennat. Irrsinn trifft Intuition und heraus kommt ein ebenso wirres, wie intelligentes Werk, das mit den Erwartungen spielt und Freiräume zwischen den zementiert geglaubten Normen findet.
(Rune Grammofon/Cargo Records)