Forró In The Dark – Light A Candle
Text: Donis | Ressort: Musik | 17. Dezember 2009
Vier nach New York ausgewanderte Brasilianer frönen hier zum zweiten Fulltime-Male einer ursprünglichen, südamerikanischen Gebrauchs-Feiermusik namens Forró, welche sie mit den Moloch-gratinierten Big Apple-Finessen zwischen NuPunk-Saite und Dub-Hallplatte verquicken. Auf dem Album-Erstling ihrerseits kooperierten beglückterweise schon Notenschlüssel-Globetrotter wie David Byrne oder Bebel Gilberto. Per „Light A Candle“ erhellt man nun einmal mehr den alltäglichen Feierabend-Waltz mittels nett temperierter Rhythmik und facht den Fernweh-Kessel hiesiger „Freigeistler“ tüchtig an. Dies gelingt dann auch überaus authentischer als bspw. bei den Flippers. Mein Problem mit zu freudig bewandeter Feiermusik kommt hier leider doch wieder zum Tragen. Ob Rocksteady, Kool & The Gang, Manu Chao, Baikaltrain oder afrikanische Neopop-Spielarten – ich sehe dann alsbald vor meinem inneren Auge die Konsumenten beim entkrampften Sackhüpf-, Eierlauf-, Topfschlag- und Tauzieh-Lockerungsprogramm auf der Spielwiese leidiger Wochenend-Rückzugsrituale in gleichmacherisch-aktiver Wollust ertrinken. Und auch bei Forró In The Dark lässt einfach niemand abrupt einfach einmal das Tau los. Diverse, eventuelle im Spiel ausgerissene Arme bleiben beim Anzünden dieser Forró-Kerze leider allzeit aus.
(Nat Geo Music)