Musée Méchanique – Hold This Ghost
Text: Klaus | Ressort: Musik | 8. Februar 2010Wenigstens eines haben Sean Ogilvie und Micah Rabwin aus Portland, Oregon offensichtlich falsch gemacht: Am Anfang der Debütplatte ihres programmatisch benannten Projekts sollte das metallische Geräusch zu hören sein, also ob eine Münze in einen historischen Spielautomaten gesteckt wird. Das Pling und Plong, jedes Klacken sollte man verfolgen können auf ihren Weg in den Bauch des alten Kastens, wo dann langsam und behäbig, aber auch bestimmt und unaufhaltsam ein Mechanismus in Gang gesetzt wird, Zahnräder ineinander greifen und Achsen beginnen sich zu drehen. Wohlige Klänge erklingen und eine altmodisch anheimelnde Aura breitet sich im Raume aus.
Zunächst man es bei „Hold This Ghost“ für möglich einem Air-Demo zu lauschen; gediegen, wohlig, entspanntes Erzählen, doch irgendwie vermisst man doch die analogen Synthies und im weiteren Verlauf verlagert sich die Referenz Richtung Gravenhurst und Sophia. Charmant, edel, melancholisch bis es dann doch etwas beschwingter wird, als bei den zuvor Genannten.
Zum Schluß natürlich noch das Ende. Hierher gehörte eigentlich das Geräusch der letzten Bewegungen der Maschinerie, die wieder in die Ausgangsposition zurückkehrt, der Nachhall des Gehäuses, und Ruhe einkehrt bis die nächste Münze eingeworfen wird.
PS: Abgesehen von dem, was mir so durch den Kopf schwirrt, ein ausgezeichnetes Album, auf das die beiden immerhin seit zehn Jahren, seit sie 15 waren, hingearbeitet haben.
(Souterrain Transmissions/Rough Trade)