Vic Chesnutt Memorial Night

Text: | Ressort: Allgemein, Musik, Veranstaltungen | 10. Februar 2010

UT & das SchubladenKonsortium laden ein:

Vic Chesnutt Memorial Night

mit Bildern, Musik, Filmen und Erinnerungen von und an Vic Chesnutt (*12. November 1964, † 25. Dezember 2009)

Filme:
Speedracer(1991 – R: Peter Sillen)
Evening’s Civil Twilight in Empires Of Tin (2007 -€“ R: Jem Cohen)

Kurz vor dem Jahreswechsel entschied sich der amerikanische Musiker Vic Chesnutt bewusst für eine Überdosis Beruhigungsmittel, der er später erlag.
Fast widersinnig erst den Tod als Anlass für einen Abend zu nehmen, der sich mit dem Leben eines Menschen auseinandersetzt. Und doch – unauslöschbar bleiben die Spuren seines Schaffens. Dem wollen wir uns widmen. Vic Chesnutt darf getrost als ein Wegbereiter einer alternativen Folk/Country/Indie- Kultur im nordamerikanischen Underground bezeichnet werden. Ein sich nie anpassender Künstler der bis an die Grenzen ging und ein Werk und Leben hinterlässt das in seiner Intensität noch in Jahrzehnten Musikern als Inspiration oder als Warnung gelten muss und sollte.

Chesnutt wuchs als Waisenkind im christlich, konservativen Klima des provinziellen US-Südens auf. Seit einem Verkehrsunfall 1983, bei dem Chesnutt in betrunkenem Zustand von der Straße abkam, war seine untere Körperhälfte gelähmt. Chesnutt floh vor den Redneck Atmosphäre seiner Heimatstadt in das liberale, alternative Athens, Georgia. Schnell wurde Chesnutt dort Teil der Underground Musikszene um den legendären 40 Watts Club. Gemeinsam mit seinem Freund dem R.EM. Sänger Michael Stipe nahm Chesnutt 1990 seine Debut Album „Little“€œ auf – es folgte wechselvolle Jahre mit einem enormen kreativen Output, selbstzerstörerischen Alkohol- und Drogenkonsum, häufigen Labelwechseln und zunehmendem körperlichen Verfall. Chesnutts Song spiegeln seine krasse Biographie wieder, verarbeiten Depressionen auf Verschroben – surreale, humorvolle Weise. Chesnutt gelang 2007 mit North Star Deserter ein viel beachtetes Comeback auf dem kanadischen Constellation Label das er mit A Silver Mt Zion Mitgliedern und Guy Picciotto (Fugazi) einspielte. Auf der dazugehörigen Tour ließ er im UT Connewitz etwa 300 zutiefst ergriffene Menschen zurück. Es folgten die nicht minder starken Alben Dark And Developments (mit Elf Power) und At The Cut (2009), sein letztes.

Der Abend soll einen Einblick in das Schaffen von Vic geben,€“ seine Musik wird laufen, Vics Freunde, die Musiker Fabrizio und Flavio Steinbach werden über ihre Tour-Erlebnisse mit Vic berichten, es werden Fotografien gezeigt und die beiden oben genannten Filme SPEEDRACER und EMPIRES OF TIN sind zum ersten
Mal in Leipzig zu sehen.

Sa 13.02. UT Connewitz
Beginn: 20Uhr!

utconnewitz.de

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