OMO – The White Album
Text: Donis | Ressort: | 17. Mai 2010
„Hello, my name is Omo, I do this live-show to sell my promo!“. So startet diese Platte vokalistisch ein, damit wir gleich wissen, dass Berit Immig und David Muth aus London wissen, was man wissen muss, wenn man von sich behaupten kann, dass man um’s Business weiß. Diesen Wissensstand unterfüttern sie mit einer entschlackten Befreiung ihrer starken Vorlieben für den vollständigen Backkatalog des Gesamtkunstwerkes Laurie Anderson. Immig arbeitet dabei fehlerlos den umfassenden Atmungs- und Rhetorikhabitus des Vorbildes ab, während man musikalisch mit minimalistisch-bildnerischen Schaumkaskaden aus Nett-IDM und Weilheimism Unterbodenpflege betreibt. Das klopft dann auch alles sympathisch an der Tür, trägt nette, nicht zu hippe Klamotten und nimmt sich doch bei allem eingewirkten Augenzwinkern zu großen Teilen etwas zu ernst, ohne wiederum so ernst genommen werden zu können, wie es bspw. Tarwater auf ähnlich gelagerter Baustelle immer wieder vermögen. Und wenn Omo dann im Interview ihren „Domestic Pop“ auch noch einfordernd von dem Pop unterschieden wissen wollen, für den bspw. Girls Aloud stehen, dann ist das zwar aller Ehren wert, aber vielleicht fehlt jenem weißen Album genau dieses gewisse Spritzerchen Chartpomp-Abwicklung. Andererseits finden wir hier wenigstens kein Flow-gefährdendes „hässliches Entlein“. „Obladi Oblada“ hallte schließlich einst von einem anderen weißen Album.
(Loaf)