Mudhoney – Vanishing Point

Text: | Ressort: Musik | 22. April 2013

Im April jährt sich zum silbernen Jubiläum der erste Tonträger von Mudhoney, ebenso wie der ihres Labels: Sub Pop. Was für eine Leistung in einer Zeit der kurzlebigen Moden und Hypes. 25 Jahr hält man nicht durch indem man sich verbiegt. Mußten sie bei ihrem Mutterhaus auch nie. Im Rückblick war es vielleicht sogar ein Segen, dass der richtig große Durchbruch den Grungevätern stets versagt blieb, obwohl sie erklärter Maßen zu den Vorbildern der Großen des Flanellrocks zählten. Herr Cobain nannte gern in einem Atemzug die Pixies, Sonic Youth und Mudhoney. Laut Presseinfo und Wikipedia ist es das neunte Studioalbum, hinzu kommen zwei Livemitschnitte, ein Best of der BBC-Sessions, eine Coop mit King Salmon und mit „Five Dollar Bob’s Mock Cooter Stew“ ein Werk das nur bei Discogs auftaucht.
Und wie ist nun die Neue? Ungestüm, krachig, ungewaschen, rumpelig, kraftvoll. Keine Schnulzen, ätzende Reflektionen der Welt, ihrer Ungerechtigkeiten und Ärgernisse, also eigentlich so wie immer und dabei mit mehr Energie als die meisten Nachgeborenen. Wer allerdings den Hochglanzgrunge einiger Megastars der Ära sucht mag enttäuscht sein, eher sperrig und verquer und eigentlich näher an Iggy & The Stooges und ihrem Protopunk als an den Drogenopfern der frühen Neunziger. Mit Herz und Seele lieber in Garage und kleinem Kellerklub, als auf der großen Bühne im Stadion oder Studio, wie Mark Arm so trotzig in „I Like It Small“, der Hymne auf den übersichtlichen Maßstab skandiert. Wenn das keine Konstanz ist weiß ich auch nicht. An alle Wiedervereinten, Neugegründeten mit neuem oder nur dem alten Sänger: Mudhoney stehen als letze aufrecht, allein auf weiter Flur.

(Sub Pop/Cargo Records)

www.mudhoneyonline.com

-->

Die Kommentarfunktion ist abgeschaltet.