Lubomyr Melnyk – Corollaries
Text: Klaus | Ressort: Musik | 5. August 2013Der aktuelle Neuzugang im Erased Tapes Kosmos ist Lubomyr Melnyk. Nur Insidern dürfte er als Wegbereiter der Continuous Piano Music ein Begriff sein, bei der es darum geht einen fortlaufenden Klangflus aufrecht zu erhalten innerhalb dessen Stimmungen zu erzeugen bzw. zu variieren. Das klingt zwar etwas theoretisch und nach Selbstbeschränkung entfaltet aber beim Hören seinen eigenen Reiz und eine geradezu sogartige Wirkung. Grenzen verschwimmen zwischen Minimalismmus, Klassik, Ambient, Soundtrack und Jazz. Der wallende Fluss lässt in nicht wenigen Momenten an Postrock denken, doch wimmern dort zumeist die hallenden Gitarren- und nicht die Klaviersaiten, aber der Ansatz, der Aufbau der Dramatik und das fließende Wesen sind durchaus vergleichbar. Mit Stücken bis 19 Minuten Länge brauchen wir über Radiokompatibilität nicht nachdenken. Doch wer sich die Zeit ohne Ablenkung nimmt und die Muse aufwendet, sich auf diese Wallungen einzulassen dürfte belohnt werden.
(Erased Tapes/Indigo)