Im Kampf durch die Nacht: Highfield 2013 – Pt.1

Text: | Ressort: Diary, Veranstaltungen | 23. August 2013

Ich glaube, es war das Bizarre 1994, das ich als letztes großes Festival besucht hatte. Im August war es und es hing irgendwie mit der Popkomm (kann sich noch irgendjemand daran erinnern?) zusammen. Zu groß, zu viele Menschen, zu staubig. Das sind die bleibenden Erinnerungen. Ich muss derlei nicht noch einmal haben, beschloss ich dann. Lustigerweise spielten an diesem Tag Bad Religion, jene Bad Religion, die jetzt auch auf dem Highfield zugange waren. Die ich damals aber nicht gesehen hatte – ich zog es dann doch vor, lieber durch die Kölner Clubs zu tingeln und ohne Ende Bands zu gucken. Mit dieser Club-Affinität kam ich dann ganz gut durch etwas mehr als ein Jahrzehnt, bis der Herr Nauber anfing, mich wieder auf Festivals zu schleppen. Zum Haldern Pop, dann auf das Melt! und dann kamen ganz von allein das South Of Mainstream und die Rotormania dazu. Siehe da, die machten Spaß! Was übermütig machte und so dachte ich mir – na dann mal her mit dem Highfield, ist ja gleich um die Ecke und es sind immerhin ein paar Bands dabei, die man schon immer mal sehen wollte, Bad Religion zum Beispiel (aus Gründen, die ich in Teil 2 noch darlegen werde). Auch wenn mir von Anfang an still schwante: Alter, du bist da einfach nicht die Zielgruppe; du als musikalischer Nerd und Hipster (yep, ich trage diese Bezeichnung nun erst recht mit einem gewissen, ähem, Stolz) hast da eigentlich nix verloren; du mit deinem elenden elitären Musikgeschmack, deiner Erwartungshaltung, die da erwachsen ist aus den Erfahrungen mit Festivals, die mit dem Highfield-Konzept nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts gemeinsam haben. Jetzt muss ich sagen: Die Ahnung trog nicht.

Was – dies muss ich auch mal klar sagen – weniger am Highfield an sich lag als eher an der Inkompatibilität der Vorstellungen. Das Haldern Pop, das SOM, die Rotormania und auch das Melt! als allesamt sorgsam und kenntnisreich kuratierte Festivals haben mich mit der Erfahrung verwöhnt, dass man bei dieser Gelegenheit immer etwas Außergewöhnliches kennenlernen kann. Dass es sich lohnt, mal zwei, drei Tage die Aufmerksamkeit permanent hochzuhalten. Dass es – mal ganz schlicht gesagt – in allererster Linie um Musik geht. Nein, ich will das Highfield 2013 hier nicht dissen: Es war in vielerlei Hinsicht überraschend okay – organisatorisch habe ich nix zu meckern, mal von den etwas sparsam dosierten Toiletten abgesehen (was aber selbstredend auch daran liegt, dass man als Presse-Bändchen-Träger so seine Ausweichmöglichkeiten hatte). Das Publikum war ebenso überraschend unstressig und spaßbedacht, ich habe mich eigentlich keine Sekunde unwohl gefühlt. Nur sind diese Festivals in der Liga Rock am/im Was-Auch-Immer, Hurricane, Southside und so weiter und so fort bis hin zum Wacken Open Air einfach nix für so einen musikalischen Nerd und Hipster – in seiner Art des Bookings, das sich als Finden des jeweils kleinsten musikalischen Nenners versteht. Mir fällt es ein bißchen schwer, mich bei Dingen, die ich offenkundig als Mist empfinde, mal ein wenig locker zu machen. Ich kann nicht lachen, wenn die Scorpions auf der Bühne stehen – um mal ein Beispiel aus der Hand zu schütteln. Erst recht mag ich da nicht zuhören. Tut mir leid. Insofern legten sich die entsprechenden Durchhänger im Line Up schon manchmal bleischwer auf die Laune.

Wobei es sich sicherlich als ein gewisses Motivationsproblem herausstellen sollte, dass das einzige wirkliche Must-Have des Festivals bereits am Freitag um 18 Uhr über die Bühne ging. Ja, es ging mir eigentlich nur darum, Bat For Lashes zu sehen. Gebe ich offen und ehrlich zu. Und die stille Befürchtung, dass Natasha Khan in dem Highfield-Line Up gnadenlos fehlplatziert ist, sollte sich vollumfänglich bestätigen. Selbstredend interessierten sich von den vielleicht 200, 300 Leutchen, die sich da vor der Blue Stage verloren, maximal 20, 30 tatsächlich für den Auftritt. Und die strahlende Sonne (die gelbe Sau – ganz recht, Herr Licht) machte überdies auch noch das visuelle Konzept irgendwie hinfällig. Ja, der Herr Nauber hat da ganz Recht mit seiner Lebenserfahrung, die ihn den weisen Satz: „Das wäre auf der Hauptbühne beim Haldern Pop so gegen 22 Uhr viel besser aufgehoben gewesen“, aussprechen ließ. Da wäre möglicherweise auch ein Publikum am Start gewesen, die den musikalisch ziemlich feinen Auftritt auch zu schätzen gewusst hätte. Auch wenn ich – einziger Ningel-Punkt – gerne noch „A Wall“ gehört hätte.

Ach ja – einen Punkt habe ich in der Aufzählung der Widrigkeiten vergessen: Die Tatsache, dass sich auf der Green Stage die Herren Triggerfinger mühten. Und dies in einer Lautstärke, die zumindest den ersten Teil des Bat For Lashes-Konzertes doch arg verunzierte. Ich werde es nie verstehen, wie man solche Probleme durch ein schlichtes Drehen der Bühnen nicht wenigstens a bisserl lindern kann, wenn man denn schon Konzerte parallel laufen lassen muss (weil es Güldengossa dann zu laut wird? Keine Ahnung, aber wenn einer im Lichte der Weisheit steht, würde ich mich über Informationen freuen).  Ach ja, Triggerfinger. Die haben bei mir einen schweren Stand. Diese Version des grandiosen Songs „I Follow Rivers“ der zauberhaften Lykke Li mag den Herren Block, Van Bruystegem und Goossens ja eine Menge Geld eingebracht haben, aber von mir gibt‘s dafür nur Abscheu. Gut, damit werden die prima leben können, aber allein schon die Informationen, dass es der Band nicht zu peinlich war, „Do Ya Think I‘m Sexy“ zu covern (was sich spätestens nach der Version der Revolting Cocks eigentlich von selbst verbietet), und überdies noch mit The BossHoss einen Song aufzunehmen, zeigt mir irgendwie, dass dies eher keine guten Menschen sind. Im Sinne des Kumpelkults.

Womit wir beim nächsten Programmpunkt und einer unerwarteten Überraschung wären, die sich aber erst im Laufe des Abends zu voller Schönheit entfalten sollte. Bislang habe ich mein Leben ja wunderbar ohne Royal Republic gelebt und ich werde es künftig ebenso wunderbar ohne die Band weiterleben – aber im Highfield-Kontext war das echt okay. Was sich aber wie gesagt erst viel später herausstellen sollte. Nicht, dass ich jetzt hier den Eindruck verbreiten möchte, dass die vier Schweden irgendwas Wesentliches zu sagen gehabt hätten. Sie gingen aber wenigstens nicht auf die Nerven mit ihrem Verwursteln von Social Distortion und The Hives, von Punk-Attitude und Breitbein-Rockismen. Gut, sie wollen ein bißchen zu sehr allen, aber auch wirklich allen gefallen, was ein bißchen zu sehr offensichtlich mit der ein bißchen zu sehr offensiv zur Schau gestellten Leck-Mich-Am-Arsch-Haltung kollidierte. Aber es war echt okay. Ich hatte nicht erwartet, dass diese rundum solide Leistung ohne große Ausreißer in beide Richtungen für einen Platz unter den Tages-Top-3 genügen würde.

Aber dafür sorgten die zwei Enttäuschungen des Abends. Enttäuschung Nummer 1: Maximo Park haben es irgendwie nicht mehr so richtig drauf. Ich weiß auch nicht. Ich kann mich noch sehr deutlich an einen famosen Auftritt in Haldern erinnern, an eine Band, die es aber mal ganz genau wissen wollte, die aufgekratzt war bis zum Gehtnichtmehr, die quasi ein Musiker gewordenes Energiebällchen war, die jeden einzelnen dieser gottverdammten Songs aber mal so etwas von konkret runterbraten wollte von dieser elenden Bühne, die mal wieder viel zu klein geraten war. Das ist jetzt fünf Jahr her. Es muss eine Menge passiert sein und es kann nicht viel Gutes dabei gewesen sein. Paul Smith hüpft zwar noch herum, aber er WAR nicht mehr selbst das Energiebällchen, er hatte einfach nur ein paar von ihnen verputzt – um mal den Versuch eines Bildes zu wagen. Und die Musik, hmmnnn, nja, ach ja. Um mal wieder mit dem Herrn Nauber zu sprechen: Sieht man mal vom Titelsong ab, ist „The National Health“ a bisserl mau – was mich an einen jüngst beim Zocken verbrachten Abend (ja, auch Computerspiele wollen gespielt werden!) erinnerte, bei dem ich aus einer Laune heraus just jene Platte auflegte, die – man ahnt es schon – mit Ausnahme des Titelsongs rückstandsfrei an mir vorbeirauschte. Daran änderte sich leider live auch nichts, was zu einem Problem wurde, wenn man den Knaller „The National Health“ gleich zu Beginn des Konzerts zündete. Und man dann das Intonieren des älteren Materials als lästige Pflicht empfindet, der man mit besonderer Nachlässigkeit nachkam. Sorry, aber exakt dies war mein Eindruck. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es ist das gute Recht jeder Band dieser Erde, derlei zu tun. Daran werde ich mit Sicherheit nicht rütteln. Aber es ist eben auch mein gutes Recht, es langweilig zu finden, wenn die entsprechende Kompensation nicht hinhaut. Und ich war nach zwei Dritteln des Konzerts derart gelangweilt, dass ich mich einfach abwandte. Es fiel überhaupt nicht schwer.

Wenn ich nur geahnt hätte, auf was ich mich da einlasse! Denn ein wenig Neugier schwang beim Abwenden auch mit. Neugier auf etwas, das ich seit vielen, vielen Monden nicht mehr an mich herangelassen hatte. Ja, ich war grundsätzlich der Ansicht, meinen Bedarf an irischer Folklore, die sich notdürftig mit Punk aufgehübscht hat, mit dem Genuss der Pogues vor 20 Jahren hinreichend gedeckt zu haben. Bis ich es denn doch mal genau wissen wollte und mich unbedarft Flogging Molly aussetzte. Ach weh, das war keine gute Idee. Um es mal wieder mit der Lebensweisheit des Herrn Nauber zu sagen: „Es gibt wohl in jedem irischen Nest eine Gruppe von Leuten, die das genauso gut draufhaben.“ Wobei ich aufgrund meiner vor Ort gesammelten Erfahrungen sogar meine sagen zu können, dass die angesprochenen Ensembles eher besser sind. Zumindest scheint ihnen nicht nur eine einzige Melodie zur Verfügung zu stehen, die dann unter der Verwendung des handelsüblichen Instrumentariums (arrgggh, diese Pipes! – dieses Geräusch löste eine verhängnisvolle Gefühlsmischung aus Aggressivität und Depression in mir aus, die meine Gute-Laune-Panzerung aber mal gründlich demolierte) in geringfügigen Variationen unters Volk gebracht wurde. Wobei, dem gefiel es ja, was mich dann wieder zur Eingangserkenntnis branchte, dass ich auf dem Highfield eigentlich nix verloren habe. Immerhin regte mich das Schauspiel dazu an, mal darüber nachzudenken, ob sich nicht analog zur Plünderung der Archive der irischen Folklore derlei auch mit landestypischer Dicke-Backen-Musik machen ließ. Bis ich auf Labrassbanda kam – seither suche ich eine zünftige Blaskapelle, mit der sich ordentlich abkassieren, ähm, aufschbuin lässt. Nein, war nur Spaß. Ach ja: Die „Highfield Deutschland“-Skandierungen von Ober-Molly Dave King wirkten auf mich höchst befremdlich. In erster Linie, weil ich mit dieser da latent mitschwingenden Idee von Patriotismus und Nationalstolz so grundsätzlich und prinzipiell gar nichts anfangen kann. Ich vermag schlicht keine Lebensleistung darin zu erkennen, irgendwo geboren worden zu sein. Mal ganz abgesehen davon, dass die meisten jener Schwadroneure, die einem mit der Patriotismusnummer kommen, aus meiner Sicht irgendwie in der Konsequenz nur eins wollen – einem einen blöden Waffenrock überziehen und einen Schießprügel in die Hand drücken, damit man einem Kerl, der zufällig irgendwo anders geboren wurde, einen auf den Pelz brennen kann. Einem Kerl, der womöglich genauso viele Flogging Molly-Platten daheim hat. Sorry, ich bin an diesem Punkt dann mal raus.

Gerne wird an Stellen wie diesen der Überleitungsallgemeinplatz „Aber es sollte noch schlimmer kommen“ verwendet. Was aber eine glatte Lüge wäre. Das Schlimmste hatte ich überstanden. Allerdings sollte es leider nur unwesentlich besser werden. Irish Folk Punk ist ein Stil, mit dem ich nichts anfangen kann und Electroswing ein weiterer. Die Idee, unter eine musikalische Ästhetik aus den Zwanzigern einen über weite Strecken recht hölzernen Beat zu legen, zündet bei mir ebenfalls nicht. Nein, ich finde es auch nicht lustig oder tanzbar. Dazu will ich keine Party machen. Und das mit dem hölzernen Beat meine ich ernst: Die im Genre verbreitete Grobmotorik schreckt mich als jemanden, der einen geschmeidigen House-Beat für sein Leben gerne goutiert, einfach nur ab. Dabei hatte die Parov Stelar Band in dieser Hinsicht ein echtes As im Ärmel. Der Opener lief und ich dachte mir: „Jetzt musst du auf deine alten Tage auch noch ein Feindbild korrigieren!“ Denn das war ziemlich gut! Eben dieser geschmeidige House-Beat, von dem ich sprach, und dazu noch ein sehr präsentes, latentes Disco-Feeling – ah, der Herr weiß doch, wo die Referenzen liegen. Allein, es blieb ein kurzes Strohfeuer, dann kam es schon um die Ecke, das Gespenst des allzu Offensichtlichen mit dem musikalischen Holzhammer, der allen Anwesenden mit Nachdruck und absolut narrensicher einbläut, dass jetzt gefälligst PAAAAAAAATY zu sein hat. Ohne R. So viel Spaß ertrage ich einfach nicht. Tut mir leid. Da mag sich auch die Bläserfraktion auf der Bühne mühen und die Sängerin sowieso. Ich gehe dann mal lieber Heaven Shall Burn beim Soundcheck zuschauen.

Auf die – das gebe ich vorbehaltlos zu – hatte ich mich eigentlich eher gefreut. Weil die einem ja permanent als eine der Genrereferenzen im Bereich Death-Metal-Core serviert werden – wie zum Beispiel aus Anlass der aktuellen Veröffentlichung „Veto“. Was eine gewisse Erwartungshaltung bei einem schürt, der sich bis dato nullkommanix mit den Saalfeldern beschäftigt hatte. Doch dann, ach weh, die Enttäuschung Nummer 2: Was da von der Bühne bollerte, erreichte mich so ganz und gar nicht. Nix von all dem, was der Heaven Shall Burn gemeinhin zugeschrieben wurde, vermochte ich zu vernehmen. Keine Riffs. Kein einziges! Nur Geschrammel, dem überdies mangels Lautstärke auch noch der Nachdruck fehlte. Keine Melodien, keine Struktur. Gebolze, dem die Wildheit allerdings vollkommen abhanden gekommen war. Ich war entsetzt! Immerhin ließ ich mich im Anschluss von Band-vertrauten Kennern darob aufklären, dass der Highfield-Auftritt im Heaven Shall Burn-Kontext einen durchaus bemerkenswerten Ausreißer nach unten darstellte. Mit den bereits erwähnten Schwachpunkten der Abwesenheit von Riffs und Melodien, die ja die Stärke der Band darstellen würden (was ich ungefähr so auch den diversen Entäußerungen zu „Veto“ & Co. entnehmen konnte). Gut, vielleicht sollte da eine zweite Chance drin sein.

Eine Enttäuschung waren Silbermond immerhin nicht. Schlager halt – wobei mich erstaunte, wieviele Menschen es denn doch gibt, die diesem Schlager von ganzen Herzen zugeneigt sind. Als Nerd bewegt man sich ja in Kreisen, in denen man den Namen Silbermond ohne Prusten gar nicht ausgesprochen bekommt (wobei ich mich übrigens ausdrücklich einschließen möchte). Und ich? Ich fand das jetzt nicht weiter schlimm, drei, vier Lieder hält man allemal durch. Mit der Zeile „Und ich kämpf mich durch die Nacht“ traf Frau Kloß vermutlich eher unabsichtlich exakt meine Stimmungslage, die immer noch arg im zerrütteten Bereich festhing. Bis zum Schluss wollte ich mir den Song dann aber doch nicht anhören. Prust. Sorry, der musste sein.

Und so kam es, dass ich um Mitternacht auf einem staubigen Feld am Störmthaler See darüber nachdachte, ob ich nicht möglicherweise mein Verhältnis zu Billy Talent überdenken sollte. Ich hatte zugegebenermaßen einige Bier im Kopf, okay. Aber unterm Strich war es der Freitag-Headliner, der mich als einzige Band wirklich überzeugen konnte (abgesehen von Bat For Lashes, die aber ohnehin vollkommen außer Konkurrenz spielten): Weil ich mal beim Hinhören gefordert wurde. Und weil das Ganze in seiner Schmissigkeit schon einen Charme und einen Charakter hatte, der den meisten Vorgängern schlicht fehlte. Ja, ich weiß noch ganz gut, dass ich das Debüt vor zehn Jahren echt beeindruckend fand – laut, intensiv, kratzbürstig mit seiner Emo-Screamo-Attitude, die sich zeitgleich fein an Pop-Eingängigkeit kuschelte. Und ich weiß auch noch ganz gut, wie schwer enttäuscht ich drei Jahre später von „II“ war – weil da aus der Lautstärke, Intensität und Kratzbürstigkeit die Simulation von Lautstärke, Intensität und Kratzbürstigkeit wurde – mit dem Ergebnis, das Thema Billy Talent zu den Akten zu legen. Dafür war ich baff erstaunt, wieviel Songmaterial ich wiedererkannte, bis ich mich darüber informierte, dass es ja denn auch nur zwei Folgeplatten gab. Und weil überdies zum Zehnjährigen das Debüt raumgreifend abgefeiert wurde, war der Erkennungseffekt dann doch weniger überraschend als zunächst gedacht. Den hyperaktiven Zappelphilipp gab Frontmann Benjamin Kowalewicz auf ziemlich überzeugende Art und Weise, an der Prägnanz der Stimme hatte sich eh nix verändert. Tight wars auch – herrje, ich hatte wahrlich nichts zu meckern (wenn man mal vom durchgehenden Manko der auf der Green Stage etwas mangelhaften Lautstärke absieht). Im Gegenteil: Bei einem oder zwei weiteren leckeren Bier ließ sich vortrefflich im Kopf der schöne Satz formulieren: „Fein, dass man dies auch mal gesehen hat.“

Fotos: K. Nauber

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