Lightning Dust – Spectre
Text: Redaktion | Ressort: Musik | 4. Dezember 2019Aus Elektronik-Nebeln steigt Peter Greens Slapo Day auf – alles luftig, offen, gleichzeitig geisterhaft und jenseitig. Klangtechnisch schwebt Lightning Dust zwischen glattem Beat-Bass-Konstrukt und verwaschenem Akkord-Wabern. Amber Webber und Josh Wells (beide Ex-Black Mountain) ist ein ruhiges, stark geschlossenes Album geglückt, das nichts Beliebiges wiederholt und nicht mit Bombast beladen wurde – in die unaufgeregten bis minimalistischen Pop-Folk-Miniaturen wird man unwillkürlich hineingezogen. Stets eckig und kantig, verausgaben sich die Songs nicht in Refrains oder bezaubernden Melodien, sondern lassen viel Raum für die Erzählstimme Webbers. Mut zur Einfachheit zeichnet „Spectre“ aus, ein geistreiches, zwielichtig-sanftes Songwriterinnen-Album – mit dem Gespür für Kontraste und Dynamik.
Jörg Gruneberg
Lightning Dust – „Spectre“, Western Vinyl (4.10.2019)