The Sleazy Throats – The Sleazy EP
Text: Redaktion | Ressort: Musik | 4. März 2024Wie schützen sich Bands am effektivsten vor schlechten Coverversionen ihrer geliebten Songs? Sie covern sich einfach selbst. The Sleazy Throats, das sind 3⁄8 der Easy Notes, Jakob(dr, vox), Enni (b,vox) und Dave (git, vox) plus Josi (git, vox). Sie beschränken ihr Repertoire ausschließlich auf Coverversionen ihrer Rocksteady-Band The Easy Notes. Heraus kommt ein überzeugender Mix aus 77er Punk, Garage und Rock’n’Roll. Ihre Gründung erfolgte schlicht aus der Not heraus: „Da es in den letzten Monaten praktisch unmöglich war, mit der gesamten Band zu proben, entschieden wir uns dazu, eine Punkrock Coverband zu gründen.“ Wie man auf ihrer ersten Veröffentlichung, „The Sleazy EP“, hören kann, war das eine verdammt gute Idee. Schon die erste Nummer „Come with me“ hat es in sich. Die leicht angezerrte Gitarre im Intro deuten gefühlvoll an, wo die Reise hingehen wird. Daves rauchig-kratzige Stimme lässt mit ihm leiden und auch das sich anschließende Bass-Solo zieht tiefer in die Musik herein. Perfekt abgerundet wird der Opener dann noch mit einem kurzen Gitarren-Solo. Der zweite Titel „Obscure mood“ geht schnörkellos nach vorn, „Feeling Alright“ lässt glauben, man lauscht den Buzzcocks. Die Texte handeln, wie für das Rocksteady-Genre typisch, von Liebe, Schmerz und dem „feeling blue“. Der letzte Track „My Troubles“, mit fast viereinhalb Minuten der längste Track, schließt „The Sleazy EP“ rund ab und macht Lust auf mehr. Eine gelungene Mischung aus Buzzcocks, Stooges, Sex Pistols und Rotten Mind, aber mit mehr Dreck unter den Fingernägeln. Diese EP macht Spaß! Hoffen wir, dass The Easy Notes weiter fleißig Songs schreiben und die vier sich hin und wieder abseits der Hauptband zum Proben treffen.
Marc Wallenta