Unknown Mortal Orchestra – Multi-Love

Text: | Ressort: Musik | 10. August 2015

Hört man „Multi-Love“ zum ersten Mal glabt man kaum, dass dahinter die selbe Band, der selbe Mastermind steht wie beim Vorgänger „II“. Der psychedelische Folkpop hat sich gewandelt. Es sollte offener und tanzbar sein. Das hat Ruban Nielson ohne Zweifel erreicht. Geradezu radikal hat er seinen Sound umgebaut und ist beim Ziel „tanzbar“ auf Nummer sicher gegangen und hat das Excerpt aus Funk und Disko gesucht, gefunden und in seinen Kosmos eingebaut. Alles mögliche anders zu machen war der Ansatz, nun rüttelt und schüttelt es sich aller Orten, als würde Prince plötzlicher Singer-Songwriter-Funk fabrizieren. Ungewöhnlich – ja, „irre“ trifft es eher und bereitet beim Hören auch noch Vergnügen. Dabei sind die Texte gar nicht so unbeschwert, wies der Rhythmus erahnen ließe. Die losen Enden vergangener Bieziehungen bilden ein Geflecht, das uns umgiebt, uns beeinflußt, gewollt oder nicht. Das wollte er abbilden, ohne Groll oder Sehnsucht. Als außenstehender Betrachter des eigenen Universums. Das Aufflackern von Eindrücken, Erinnerungen bildet eine Wolke deren Wahrnehmung sich je nach Standpunkt, Zeit, Sonneneinfall, Person stets ändert. Unfassbarer Ansatz, tolle Platte.

(Jagjaguwar/Cargo Records)

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