Lowell – We Love Her Dearly

Text: | Ressort: Musik | 7. September 2015

Geht ja erstaunlicher weise doch. „We Love Her Dearly“ ist ein zaubehaftes popiges Meisterwerk. Mitsingpassagen, DIY-Charme, hier ein wenig rumpelnd und an der nächsten Ecke in den höchsten Tönen glockenklar jubilierend und zwei Songs weiter intim und in sich gekehrt. Durch diese bandbreite ist das Debüt von Lowell äußerst einschmeichelnd und abwechslingsreich. Ganz zu Schweigen von den gewälzten Themen: Individualismus, Flucht, Gleichberechtigung, sexuelle Gewalt, Selbstermächtigung, Frauenrechte usw.. Allerdings ohne stumpf erhobenen Zeigefinger. Stattdessen raffiniert verpackt in eine ohrwurmtaugliche Melodie und zartbitter darbeboten.
Zur Herkunft wird angegeben, dass sie als Elizabeth Lowell Boland in Calgary geboren wurde, mit dem Vater nach Carcross im Yukon übersiedelte, von wo aus sie über Massachusetts, Ottawa, Georgia zurück nach Calgary gelangte um dann in London und Toronto seßhaft zu werden. Andere Quellen sprechen vom abgebrochenen Studium im Toronto und der Arbeit als Stripperin als „Sara Vicoria“.
Inzwischen streift sie durch die ganze Welt, lernt Hin und Kunz kennen und nahm ihre erste EP „I Killed Sara V.“ mit den Produzenten Martin Terefe (Ron Sexsmith, KT Tunstall, James Blunt, Jason Mraz), Sascha Skarbek, (Lana Del Ray, Adele, Miley Cyrus) und James Bryan (Nelly Furtado) auf. Mit Terefe spielte Lowell in seiner Allstarband Apparatjik was wiederum in der Zusammenarbeit mit Magne Furuholmen (a-ha), Guy Berryman (Coldplay), Jonas Bjerre (Mew) und Terefe an ihrer EP „If You Can Solve This Jumble“ kulminierte. Das vorliegende Debüt nahm sie dennoch im Alleingang, nur von einem Schlagzeiger unterstützt, im Kensaltown Studio in London auf.
Bitte so weitermachen …

(Arts & Crafts/Rough Trade)

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